„Die Kinder kommen frei, während des Spieles im Garten. Es sind meist die über Vierjährigen. Es gilt Angebot und Nachfrage, oder umgekehrt.
Hat die Arbeit begonnen, dann gelten die handwerklichen Regeln: Materialerfahrung – Prozess – Produkt.
Es wird zugesehen, dass die Aufgaben so gestellt sind, dass Freude und Kraft des Kindes ausreichen, um die Arbeit zuende zu bringen. Es gibt keinen Plan, sondern an den Kindern ist abzulesen, was sie gerne tun. In ihnen liegt es, die Welt und ihre Dinge kennenzulernen. Arbeiten wir so zusammen, bin ich zwar der Meister, meine Freude ist aber auch die eines Kindes.
Es geht um Schnitzen mit guten schwedischen Messern, um Biegen und Schmieden von Eisendraht zu Schnecken und Spiralen, um das Bemalen und Ölen von Kieselsteinen, um das Schleifen von farbigen Scherben, um das Knoten, Flechten und Fingerhäkeln von Schnüren, um das Bauen von Pyramiden aus Stäbchen und Plastilinknoten, um das Herstellen von Peitschen und Schwertern und unendlich vieles mehr.
In jedem Material, jeder Substanz, in jeder Handlung, jedem Produkt liegt ein Urbild, aus dem sich alles in der Welt entwickeln kann. So bildet sich die praktische Intelligenz des Kindes aus dem Spiel über die Arbeit zur Welterfahrung.“
Werner Kufuss, 1. Juli 2015